Stefan Widing: Sandvik zukunftssicher machen

Von elektrischen Bergbauausrüstungen und digitaler Komponentenfertigung bis hin zu ökoeffizienter Gesteinsverarbeitung: Präsident und CEO Stefan Widing erläutert, wie sich Sandvik in der Welt von morgen auszeichnen wird.
In den letzten Jahren hat sich der Sandvik-Konzern stark gewandelt. Teile des Konzerns wurden veräußert, und im Jahr 2022 wurde Sandvik Materials Technology, das Stahl- und Legierungsgeschäft, abgetrennt und als Alleima an der Nasdaq Stockholm notiert. Darüber hinaus gab es zahlreiche Übernahmen in Bereichen wie Softwarelösungen, solide Rundwerkzeuge, Medizintechnik und Ground Support.
Für Stefan Widing, Präsident und CEO von Sandvik, ist die Umwandlung Teil eines Plans zur Zukunftssicherung von Sandvik und zur Stärkung des Unternehmens in ausgewählten Wachstumsbereichen.
Eine einzigartige Kombination
Widing sieht Wachstumschancen für Sandvik in allen Kerngeschäftsbereichen: "In der Komponentenfertigung werden wir zum Beispiel weiter investieren und das Wachstum in unserem traditionellen Kerngeschäft vorantreiben, und wir haben mehrere Akquisitionen im Bereich Rundwerkzeuge getätigt", sagt er, "aber es gibt auch spannende neue Entwicklungen im Zusammenhang mit Schneidwerkzeugen für den medizinischen Sektor und für Leichtbaumaterialien."
Dazu gehört die Herstellung von Mikropräzisionswerkzeugen, die in der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt, der Energiebranche und der Medizintechnik eingesetzt werden, zum Beispiel zum Schneiden von Löchern: "Vor allem das medizinische Segment wächst weltweit, angetrieben von Makrotrends wie einer alternden Bevölkerung und einer wachsenden Mittelschicht", sagt Widing.
Widing sieht die Herstellung von Bauteilen als einen automatisierten Prozess, von Anfang bis Ende.
Die Hinzufügung von Softwarelösungen ist ein natürlicher Schritt, und zusammen mit unserem Wissen über den Bearbeitungsprozess wird niemand in der Lage sein, einen besseren Job zu machen als wir.
"Wir kommen von der Hardwareseite mit unseren Zerspanungswerkzeugen, wo wir die Nummer eins in der Welt sind. Die Hinzufügung von Softwarelösungen ist ein natürlicher Schritt, und zusammen mit unserem Wissen über den Bearbeitungsprozess ist niemand in der Lage, einen besseren Job zu machen als wir. Unsere Kombination aus Hardware und Software ist einzigartig", sagt er.
Nachhaltiges Bergwerk der Zukunft
Die steigende Nachfrage nach Metallen und Mineralien bietet auch in der Bergbau- und Gesteinsverarbeitungsindustrie Wachstumschancen, sagt Widing: "Wir erwarten, dass das sehr gute Wachstum im Bergbau noch jahrzehntelang anhalten wird, und als weltweit führendes Unternehmen für Bergbauausrüstung und Bergbaulösungen sind wir [CS1] in einer sehr guten Position."
Digitalisierung und Automatisierung sind starke Triebkräfte im Bergbausektor, und Sandvik hat sein Angebot durch Innovationen und Akquisitionen gestärkt, beispielsweise in den Bereichen Minenplanung, Bodenunterstützung und Batteriediagnose.
Sandvik ist auch Weltmarktführer bei elektrischen Bergbauausrüstungen, und auch wenn dies nur einen kleinen Teil des Unternehmensumsatzes ausmacht, sieht Widing hervorragende Wachstumschancen.
"Wir sehen einen klaren Trend zu elektrischen Bergbauausrüstungen, die derzeit mehr als zehn Prozent der neuen Aufträge ausmachen. Wir haben uns daher das vorläufige Ziel gesetzt, dass im Jahr 2030 mindestens die Hälfte der von uns verkauften Untertagegeräte elektrisch sein wird."

Ökoeffiziente Gesteinsaufbereitung
Sandvik Rock Processing Solutions ist der kleinste Geschäftsbereich des Konzerns, aber auch hier sind die Wachstumschancen positiv und stehen in direktem Zusammenhang mit dem Bedarf an mehr Metallen und Mineralien, sagt Widing.
"Man kann keine Mineralien aus der Mine holen, wenn man die großen Steine nicht in kleinere Steine zerkleinert. Das Brechen und Sieben ist auch für Infrastrukturprojekte wie den Bau von Straßen und Häusern unerlässlich.
Das Zerkleinern hat auch einen Nachhaltigkeitsaspekt. So muss zum Beispiel alter Beton aus Gebäuden gebrochen und sortiert werden, bevor er wiederverwendet werden kann. Ein weiterer Aspekt ist die Wechselbeziehung zwischen Brechen und Mahlen in der Wertschöpfungskette. Je feiner man zerkleinern und das Mahlen mit dem Brechen austauschen kann, desto weniger Energie wird verbraucht", betont Widing.
Ständig innovativ sein
Innovationen sind für das Wachstum von Sandvik ebenso wichtig wie Akquisitionen, und die Aufrechterhaltung einer innovativen Kultur ist entscheidend für die Zukunft, sagt Widing.
"Sandvik ist auf Innovation aufgebaut. Wir müssen weiterhin in Forschung und Entwicklung investieren, aber letztendlich geht es um die Kultur des Unternehmens. Am Anfang meiner Karriere habe ich mit agiler Softwareentwicklung gearbeitet. Dabei habe ich viel darüber gelernt, wie wichtig eine Unternehmenskultur und ein Führungsmodell sind, bei dem man den Teams vertraut und sie selbst herausfinden lässt, wie sie die Dinge am besten umsetzen können."
In ganz Sandvik gebe es viele Wachstumschancen, fügt er hinzu: "Ich glaube, dass Sandvik in zehn Jahren als eines der weltweit führenden Industrietechnologieunternehmen bezeichnet werden wird."