Neue Wege in Indien beschreiten

Sushma Nainawats Liebe zu Menschen, Zahlen und großen Maschinen hat sie zu einer Pionierin in Indiens männerdominierter Bergbauindustrie gemacht. Bei Sandvik ist sie eine geschätzte Business Line Managerin für drei Geschäftsbereiche.

Der Frauenanteil in der Bergbauindustrie nimmt zu, aber die Verwirklichung der Geschlechtervielfalt erweist sich als langsamer Prozess. Sushma Nainawat, Business Line Managerin für die Geschäftsbereiche Load and Haul, Underground Drilling und Digital Mining Technologies in Indien, sagt, dass sie trotz ihrer 15 Jahre in der indischen Bergbauindustrie immer noch manchmal auf Skepsis stößt und bei Kundenbesuchen in Bergwerken immer noch auf fehlende Waschräume für Frauen trifft.

"In vielen Fällen bin ich die erste Frau, die einen Besuch macht", sagt Nainawat, "ich musste die [geschlechtsspezifischen] Barrieren abbauen und ein Beispiel für andere geben."

Als Nainawat 2021 als Business Line Managerin zu Sandvik kam, hatte sie bereits mehrere Jahre Erfahrung im Verkauf von Bearbeitungsmaschinen für andere internationale Unternehmen in Indien. Große Maschinen waren schon immer eine Attraktion und eine treibende Kraft für Nainawat, die alle Maschinen, die Sandvik seinen Bergbaukunden anbietet, bedient hat und weiß, wie jede Maschine funktioniert.

Mit gutem Beispiel voranzugehen, ist ein wesentlicher Bestandteil ihres Führungsstils: "Wenn ich nicht mit gutem Beispiel vorangehe, wäre es für die Teams sehr schwierig, mich als Führungskraft anzuerkennen", sagt sie. "Für mich ist eine gute Führungskraft eine Person, die motivieren und inspirieren kann und dem Team klare Ziele setzt.

"Je besser man sich als Führungskraft seiner eigenen Fähigkeiten - seiner Stärken und Schwächen - bewusst ist, desto erfolgreicher kann man andere führen und ihnen helfen, ihre Fähigkeiten zu nutzen.

Ihre Stärke, sagt Nainawat, ist ihre Fähigkeit, mit Menschen in Kontakt zu treten. Ihre Schwäche ist ihre Neigung zur Ungeduld: "Daran arbeite ich noch. Ich will keine Mikromanagerin sein und möchte sicherstellen, dass das Team weiß, was von ihm erwartet wird, ohne dass ich mich um jedes Detail kümmern muss."

Ihre Rolle als Managerin von drei Abteilungen bedeutet, dass ihre Teams über das ganze Land verteilt sind. Gute Kommunikationsfähigkeiten und die Fähigkeit, wirklich zuzuhören, sind unerlässlich, da regelmäßige Treffen nicht möglich sind.

"Bei der Führung und Entwicklung eines Teams geht es nicht nur darum, ihm Vertrauen zu schenken und ihm Verantwortung zu übertragen", sagt Nainawat, sondern auch darum, die Herausforderungen zu verstehen, mit denen es konfrontiert ist, und dafür zu sorgen, dass es die Hilfe erhält, die es braucht, um seine Aufgaben zu erfüllen.

Um die Teammitglieder zu stärken und ihnen zu helfen, zu wachsen, arbeitet sie viel mit Anleitung, Mentoring und Feedback. Dadurch weiß sie, was gebraucht wird, und kann die Fortschritte verfolgen: "Wir können unser Geschäft nur durch die Entwicklung unserer Mitarbeiter ausbauen, und Feedback ist ein sehr effektives Instrument. Ich arbeite auch viel mit Jobrotation, um meine Teammitglieder zu ermutigen, neue Aufgaben auszuprobieren. Außerdem ermutige ich sie zur Teilnahme an unseren Mentoren- und Schulungsprogrammen, um ihre Fähigkeiten zu verbessern."

Eines der Teammitglieder, das Nainawat dazu ermutigt hat, neue Aufgaben zu übernehmen, ist Gunshekhar Kunwar: "Als ich merkte, dass er mehr übernehmen konnte als das, was er bereits tat, begannen wir, ihm mehr Verantwortung zu übertragen", sagt sie. "Wir taten dies schrittweise, um sicherzustellen, dass er sich damit wohlfühlt."

Kunwar begann vor drei Jahren bei Sandvik als Manager, der sich mit Automatisierung und digitalen Bergbautechnologien beschäftigte. Heute ist er Key Account Manager für einen der größten Kunden des Unternehmens sowie für Technologieprodukte wie batteriebetriebene Lader und Stapler. Kunwar berichtet direkt an Nainawat.

"Als ich diese neue Aufgabe übernahm, wurde ich von unserer Geschäftsleitung schrittweise an die Endkunden herangeführt", sagt Kunwar, "ich erhielt viele Schulungsmöglichkeiten über die Online-Lernplattform, Schulungen zur Verbesserung der Vertriebsfähigkeiten durch das globale Schulungszentrum, und für das nächste Jahr sind Besuche vor Ort geplant."

Eines der Dinge, die Kunwar an Nainawats Führung am meisten schätzt, ist die Zugänglichkeit zum Management und die reibungslose Kommunikation, die sicherstellt, dass alle dieselbe Vision teilen und eine klare Vorstellung von Zielen und Erwartungen haben.

"Dieser Zugang verschafft uns wertvolle Einblicke in künftige Strategien", sagt er, und gleichzeitig wissen wir, dass das, was an der Basis kommuniziert wird, auch an der Spitze ankommt. Die Tatsache, dass ich mich an Sushma wenden kann, sowohl bei persönlichen Problemen als auch bei geschäftlichen Anforderungen, unterscheidet sie von anderen Führungskräften, mit denen ich gearbeitet habe. Die menschliche Verbindung ist immer da."

Ein privates Bergbauunternehmen, das sich auf den Abbau von Zink und Silber spezialisiert hat, ist der größte Kunde von Sandvik. Es handelt sich um einen dynamischen Markt, auf dem die größte Herausforderung oft darin besteht, Kundenbewegungen vorherzusehen, um auf mögliche Leads vorbereitet zu sein.

"Selbst in der heutigen dynamischen Marktsituation ist Sushma da, um sich um das Team zu kümmern", sagt Kunwar, "ihr Fokus ist es immer, zu motivieren."

Sushma Nainawat stimmt dem zu: "Wenn eine Situation scheitert, ist es wichtiger, sich auf einen Plan B oder sogar einen Plan C zu konzentrieren. Wenn ich nicht in der Lage bin, mein Team zu inspirieren, eine andere Lösung zu finden, hat es keinen Sinn, mich als Führungskraft zu haben", sagt sie.

Als Mutter von vierjährigen Zwillingen wird Nainawat oft gefragt, wie sie Arbeit und Familie unter einen Hut bringt: "Ich sage den Leuten, dass ich sowohl zu Hause als auch im Büro einen An- und Ausschaltknopf habe", sagt sie. "Wie die meisten Frauen bin ich gut im Multitasking. Aber die Tatsache, dass ich es schaffe, drei Bereiche zu bewältigen, verdanke ich meinen Geschäftsteams, meinem Manager und meinem Führungsteam. Ich unterstütze sie und sie unterstützen mich. Es ist eine gemeinsame Anstrengung."