"Wir sind wirklich eine Familie"

Ihre erste Software hieß "Meghan", benannt nach der Tochter des Gründers. Jetzt leitet sie das Unternehmen. Darf ich vorstellen: Meghan West, die Geschäftsführerin von CNC Software, das von Sandvik übernommen wurde.

Meghan West ist ein digitales CNC-Urgestein. Zwei Wochen vor ihrer Geburt gründete ihr Vater das Unternehmen, dessen Geschäftsführerin sie heute ist. Das Unternehmen, ein in Connecticut ansässiges CNC-Softwareunternehmen, ist vor allem für seine Mastercam®-Anwendungssuite bekannt, aber in den ersten Jahren des Bestehens des Unternehmens hieß die Software "Meghan". Sie interessierte sich schon früh für die Arbeit des Unternehmens. Als sie aufwuchs, kam ihr Vater nach Hause und diskutierte mit ihr über die Herausforderungen und Möglichkeiten des Unternehmens.

Im Alter von 14 Jahren begleitete sie ihren Vater nach Japan, was sie als ihre erste Geschäftsreise bezeichnet. Sie kann sich auf Hunderte von Mentoren berufen, die ihr bei der Gestaltung ihrer Karriere geholfen haben, darunter auch Mitarbeiter des weltweiten Händlernetzes des Unternehmens, von denen sie einige schon seit ihrer Jugend kennt.

Frauen in der Fertigung

Mit Anwendungen, die CNC-Bearbeitungswerkzeuge steuern, arbeitet CNC Software an der Schnittstelle von Software und Fertigung, zwei traditionell von Männern dominierten Branchen. West sagt, dass das Geschlecht nie ein Thema war, als sie aufwuchs, und dass sie das Glück hatte, nicht auf die Art von Widerstand zu stoßen, mit der viele Frauen in diesen Bereichen konfrontiert sind.

Je mehr Frauen sehen, dass andere Frauen in der Produktion oder in der Softwarebranche und vor allem in Führungspositionen tätig sind, desto mehr glauben sie, dass dies auch für sie möglich ist", sagt sie.

"Wir sprechen viel über die Vielfalt des Denkens", sagt sie. "Ohne Frauen in der Fertigung entgeht uns der Beitrag der Hälfte der Bevölkerung zu einer Branche, die unser tägliches Leben beeinflusst."

Wie wurde CNC Software zum Marktführer im Bereich CAD/CAM-Software?
Zum Teil war es gutes Timing. Wir sind gleich zu Beginn in die Branche eingestiegen, als die CAM-Branche zu wachsen begann. Der andere Grund, warum wir so weit verbreitet wurden, war, dass wir ein Händlernetz aufgebaut haben. Wir verkaufen an Wiederverkäufer auf der ganzen Welt, und diese verkaufen und unterstützen das Produkt und die Software vor Ort in ihrem Gebiet.

Welchen besonderen Wert oder welches Wissen bringt CNC Software für Sandvik mit?
Zunächst einmal ist da unsere große Reichweite auf dem CAM-Markt. Wir wissen genau, was nötig ist, um unsere Kunden zufrieden zu stellen. Der zweite Wert ist unser Händlernetz. Wir verfügen über das technisch versierteste, geschäftlich versierteste und erfolgreichste Händlernetz in der Fertigungsindustrie weltweit.

Wie kam es zu Ihrer Zusammenarbeit mit Sandvik?
Wir sind schon seit langem Partner von Sandvik. Wir haben gemeinsam Projekte koordiniert, um Werkzeugwege zu entwickeln, die gut mit den Sandvik-Werkzeugmarken funktionieren. Partnerschaften sind ein wichtiger Bestandteil der Fertigungsindustrie.

Was sind die Vorteile einer Zusammenarbeit mit Sandvik?
Sandvik hat einen ähnlichen Ansatz in Bezug auf die Kundenerfahrung und die Fertigungsindustrie. Für sie geht es nicht nur um Umsatz, nicht nur um ein Geschäft, sondern um eine Leidenschaft. Mastercam® ist außerordentlich erfolgreich bei der Entwicklung eines evolutionären Produkts. Aber wenn es um revolutionäre Produkte geht, um Dinge, die wirklich innovativ sind, oder um große technologische Veränderungen, dann hatten wir nicht die Ressourcen oder die Kapazität, um das zu tun. Jetzt haben wir die beste Denkvielfalt der Branche, mit der wir verbunden sind. Wir haben Leute, die sich mit echter Leidenschaft dafür einsetzen, dass die Fertigungsindustrie die besten Erfahrungen und die besten Produkte geliefert bekommt.

Wie würden Sie die Unternehmenskultur beschreiben?
Man sagt, dass Unternehmen dazu neigen, die Persönlichkeit ihrer Führungskräfte anzunehmen. Mein Vater gründete das Unternehmen zwei Wochen vor meiner Geburt, so dass ich buchstäblich in dieser Branche und diesem Unternehmen aufgewachsen bin. Meine Mutter war die Finanzchefin und mein Onkel war der Vizepräsident. Sie alle arbeiten hart und wissen, wie wichtig eine starke Arbeitsmoral ist, aber sie spielen auch gerne. Ich betrachte das Unternehmen immer noch als eine Art Familie. Wir sind nicht einfach nur ein Unternehmen - wir sind eine Gruppe von Menschen, die zu jeder Zeit eine einzigartige Erfahrung machen. Mitgefühl zu zeigen und die Menschen an die erste Stelle zu setzen sind die Dinge, die uns das Gefühl geben, wirklich eine Familie zu sein.

Wie sehen Sie die digitale Landschaft?
Derzeit gibt es viele einzelne Produkte, die miteinander kommunizieren, aber die Verbindung ist schwerfällig. Ich sehe die digitale Landschaft der Zukunft als einen nahtlosen Tanz zwischen Produkten, so dass das Endergebnis ein intuitives, effizientes und angenehmes Benutzererlebnis für den Benutzer ist. Wir haben es mit diesen Erfahrungen für die Millennials und die nächsten Generationen der virtuellen Realität, der Cloud-Erfahrung und der sofortigen Befriedigung zu tun. Ich sehe, dass unsere Produkte dem folgen müssen, um sicherzustellen, dass unsere Nutzer die bestmögliche Erfahrung machen können.

Wie sehen Sie die Fertigungsindustrie in ein paar Jahren?
Wir haben gesehen, wie viele Branchen unter der Pandemie gelitten haben, während die Fertigungsindustrie stark und gesund war. Der Grund dafür ist, dass die verarbeitende Industrie eine entscheidende Komponente für die Existenz der Menschheit ist. Wir müssen Dinge herstellen, und das wird nur noch weiter zunehmen. Mehr Akteure werden in die digitale Landschaft einsteigen, mit innovativeren Technologien. Diese Branche ist kundenorientiert. Wir können keine wilden und verrückten Produkte auf den Markt bringen, an denen die Kunden nicht interessiert sind. Ich denke, Sandvik hat es am besten gesagt: Wir sind Partner in der Branche, die wir bedienen.